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Weininfo

Dienstag, 27. Juli 2010

Grüner Veltliner Smaragd Honivogl 2007 Franz Hirtzberger

Dieser Grüne Veltliner ist mit einer der besten Veltliner der Welt. Ich bin stolz, dass in meiner Heimat ein Wein existiert, der nur in dieser, für internationale Verhältnisse kleinen, Weinbauregion zu dieser Klasse findet. Franz Hirtzberger gehört zu den besten seiner Zunft und erzeugt auch in schwierigen Jahren immer wieder die besten Weine unseres Landes.
Dieser Grüne Veltliner besitzt eine Komplexität, die man nur sehr schwer finden kann. In der Nase würzig, eine Variation von Südfrüchten, sonnengereiften gelben Äpfeln, Honigmelone und Blütenhonig. Die Mineralik des Bodens spiegelt sich schon im Duft wieder. Die Lage Honivogl ist eine reine Südlage in der Wachau und liegt am Fuße des noch berühmteren Singerriedel. Wie oben erwähnt reifen dort die mitunter die besten Veltliner Trauben Österreichs.
Am Gaumen sehr dicht, eine für die Wachau typische jedoch nicht mehr so kräftige Säure, dichte Mineralik und Würze, Steinobst wie Marille, saftig und komplex und ein langer dichter von exotischer Süße getragener Abgang. Mit einem Alkohol von 14,5 % sehr wuchtig jedoch nicht überladen, wie man es oft in der neuen Welt findet. Für mich sollte jeder, der österreichischen Veltliner schätzt, diesen einmal Wein probiert haben.

Blaufränkisch Bodigraben 2006 Juliana Wieder

Nun eine andere Variante eines Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland. Dieser Wein reift ausschließlich in neuen Barriques, diese machen ihn weich und sehr zugänglich und verleihen ihm Noten nach Vanille und diversen Röstaromen. Durch diese Art des Ausbaus, kann man von einem gewissen internationalen Charakter sprechen. Die Weinwelt diskutiert ja nun schon seit geraumer Zeit, ob Blaufränkisch nicht eher durch die Herausarbeitung der Frucht und des Terroirs bestechen sollte und nicht so sehr durch den Einsatz von neuem Holz.
Bei diesem Wein ist der Einsatz jedoch wirklich gelungen. Er unterstützt den Wein und macht ihn zugänglich.
Man findet wieder die kräftigen Waldbeeraromen und Würze jedoch nun auch Röstaromen und viel kräftigeres Tannin. Das auch zu einem nicht unwichtigem Teil vom Ausbau in neuem Holz kommt. Ein dichter Wein der schon ein kräftiges würziges Essen verträgt. Für einen Preis von ca. 16 Euro am oberen Preisende seines Leistungsspektrums.

Tesch Blaufränkisch Mittelburgenland DAC 2008

Ein typischer Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland vom Weingut Tesch, das in den letzten Jahren immer wieder tolle Blaufränkisch Variationen präsentiert. Dieser Blaufränkisch ist die fruchtige Variante, genau wie ein junger gelungener Rotwein aus dieser Rebsorte sein soll.
Eine dunkle rubinrote Farbe mit einem sehr dunklen Kern und violetten Reflexen im Glas. In der Nase ein typischer Blaufränkisch, mit Würze und dunklen Beeren (Heidelbeere und Brombeere). Am Gaumen eine kräftige stützende Säure, die Lust nach mehr macht. Dieser Wein besticht durch seine Saftigkeit. Im Abgang bleibt eine Würzigkeit, die die Nase bestätigt. Die Auszeichnung Salon österreichischer Wein hat dieser Blaufränkisch auf jeden Fall verdient. Mit einem Preis von 6 - 7 Euro ein echter Tipp zu gebratenem Fleisch oder einfach für eine laue Sommernacht.

Gelber Traminer 2007 Noble Reserve Weingut Salomon

Dieser Gelbe Traminer 2007 Noble Reserve aus dem Hause Salomon ist eine interessante Spielart der weißen Rebsorte Traminer, die viele Synonyme besitzt. Es ist genetisch nicht geklärt, wie die einzelnen Abwandlungen miteinander verwandt sind. Fest steht, dass es Unterschiede zum bekannten Gewürztraminer gibt.
Dieser Wein hat ein komplexes Bukett nach Zitronenmelisse, Orangen, Zitrus und vielen Blütenaromen. Auch eine gewisse Mineralik spielt bei diesem Wein mit.
Am Gaumen wirkt er jedoch schlank und kann nicht ganz das Aroma, das man in der Nase findet bestätigen. Im Abgang ist er zart süß und gestützt von einer frischen Säure.
Er ist nicht so opulent und ausladend wie mancher Gewürztraminer aus dem Elsass, das steht diesem Wein sehr gut.
Ein insgesamt gelungenes Beispiel eines Weines von Lössterrassen hinter der Stadt Krems.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Der Cal Blanca 2007 aus der D.O. Torro in Nord West Spanien zählt zu den Weinen, die nicht teuer sind und einfach Spass machen. Unkompliziert für Jedermann, aber in keinster Weise flach. Spanien beweist einmal wieder, dass es Weine besitzt, die nicht immer teuer sein müssen um zu schmecken. Wie ich schon erwähnt habe, wird Spanien in den nächsten Jahren, auf vielen Ebenen mit Frankreich auf einer Augenhöhe spielen. Dabei kommen wir zum einzigen Manko bei diesem sonst sehr guten Wein. Der Alkohol sticht etwas hervor, mit 14% ist er eigentlich nicht zu hoch, darum empfehle ich ihn etwas zu kühlen und nicht an einem warmen Sommertag ungekühlt (sog. Zimmertemperatur) zu trinken. Das sollte den Alkohol etwas in seine Schranken weisen. Sonst ist er kräftig würzig, mittelkräftig nach dunklen Beeren, wie Brombeere auch etwas Weichsel. Durch den Alkohol auch ein bisschen Dörrobst und Zwetschkenmarmelade. Ein würziger Abgang und Rostaromen beschließen das Bild.
Für einen Preis um die 8 Euro kann man nicht meckern und seine Gäste mit ruhigem Gewissen bewirten.

Freitag, 18. Juni 2010

Dieser 1997 Antice Terre de' Ricci Terricci von Lanciola ist eine Cuvée aus Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Im Gegensatz zu den Supertuscans, wie dem Sassicaia, die reinen Bordeaux Blends sind (Sassicaia: 85% Cabernet Sauvignon, 15% Cabernet Franc) hat diese Cuvée einen hohen Anteil an Sangiovese im Verschnitt. Beim öffnen der Flasche fällt einem jedoch sofort eine gewisse Verwandtschaft mit Bordeaux auf, ein ganz dezentes "Stinkerl", welches sich schnell verzieht. Man merkt schon beim ersten Eindruck, dass es sich um einen Wein aus einem warmen Klima handelt. Sehr gut ausbalanciert, mit Orangen, ein bisschen Marmelade und dunkle Beeren, vom Holz wunderbar unterstützt, so wie Holzeinsatz sein soll. Mich erinnert er eher an einen würzigen Bordeaux aus einem wärmeren Klima, als an den x-ten Versuch Italiens, einen internationalen, oft "überholzten", Wein zu machen.
Für einen Preis zwischen 25 und 30 Euro ein toller Wein für einen Abend am Kamin oder zu einem deftigen Wildgericht. Natürlich handelt es sich bei diesem Wein aus der Toskana um einen sog. IGT (Indicazione Geografica Tipica). Diese Gruppe wurde in Italien eigens für Weine wie Sassicaia eingeführt, damit diese, wenn sie die DOC Regeln nicht einhalten, nicht als schlichter Vino da Tavola auf den Markt kommen müssen.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Nun mal ein Beispiel dafür, wie ein echter Chateauneuf du Pape beschaffen sein sollte, um in der Jugend schon stoffig und füllig zu schmecken. Ausserdem bringt er genügend Potenzial für die Lagerung mit sich. Der 2007er Clos Saint Jean ist ein echt gelungener Roter Wein von der südlichen Rhône. Er besticht durch kräftige schwarze Beeren, wärmender Marmelade und knackiger Säure. Er ist sehr lange im Abgang und richtig kräftig am Gaumen mit einem breiten Körper.
Das Jahr 2007 verspricht ein tolles Jahr in Chateauneuf du Pape und da der gesamten Rhône zu werden. Mit einem Marktpreis von ca. 25 Euro ist er auch nicht zu teuer und ein echter Preis-Leistungs Wein den man sehr gut Lagern kann. Die dadurch stattfindende Veränderung wird noch in vielen Jahren wirklichen Spass bereiten.